Technik klaut einem nicht das Pausenbrot

 

Wie die InfoTastic Academy Innovation für jedermann erfahrbar macht


Nach fast zwei Jahren Pandemie stellt sich die Frage: Kann man Corona auch etwas Gutes abgewinnen? Eines vielleicht. Denn durch das Virus und den damit verbundenen Einschränkungen gab es einen gewaltigen Digitalisierungsschub in unserer Gesellschaft: Virtuelle Meetings oder das Arbeiten on remote haben sich durchgesetzt und gehören mittlerweile zum normalen Tagesgeschäft. Die Veränderungen im neuen Alltag betreffen alle – vom Kindergartenkind bis zum Senior.
 
Und doch bestehen nach wie vor Vorbehalte. Zum Teil sogar ziemlich große, wenn es darum geht, sich auf ein digitaleres Leben einzulassen. Wäre es also nicht wünschenswert, könnte man diese Hürden spielerisch abbauen? Die Attendorner InfoTastic Academy hat sich dieser Aufgabe angenommen und dafür einen Raum geschaffen, in dem man neueste Technologie sogar am eigenen Leib erfahren kann.

„Digitalisierung ist kein technisches Problem, sondern ein mentales“, sagt Marcel Münch, einer der treibenden Kräfte des Projekts, das wir bei BIGGE ENERGIE aus vollster Überzeugung unterstützen, und ergänzt: „Im ständigen Alltagstrubel hat man daher oftmals nicht noch die zusätzliche Muße, sich an etwas Neues heranzuwagen, das man sich selbst beibringen müsste.“ Genau hier setzen die Academy-Mitglieder an. Das Motto lautet: Gemeinsam Innovation leben.

Innovativ ist dabei nicht bloß die besondere Art der digitalen Wissensvermittlung durch eine Vielzahl verschiedener Komponenten – von lernfähigen Robotern und einem hochmodernen Tonstudio über das Eintauchen in virtuelle Welten bis hin zum 3D-Drucker oder einer computergesteuerten Fräse. Technik, die begeistert, findet sich hier an jeder Ecke. Und sie schafft Begegnung, wie uns Patrick Schwane, ebenfalls Initiator der InfoTastic Academy, verrät:

„Oft fühlen wir uns mit der modernen Technik im Alltag allein gelassen. Deshalb wurde die Idee der InfoTastic Academy geboren. Dort wollen wir allen Menschen einen Ort bieten, an dem Sie kostenlose und kompetente Unterstützung erfahren. Hier erleben wir alle gemeinsam, dass Technik nicht kompliziert ist, sondern für jeden im Alltag einen Mehrwert bieten kann – bei der Erziehung, in der Bildung, im Beruf und in der Freizeit.“

Hierzu bietet die InfoTastic Academy, deren Mitglieder zu großen Teilen Lehrer und IT-Spezialisten sind, ebenfalls Kurse und Workshops an. Vormittags finden nach Absprache Beratungen zu Materialien, Fortbildungen, Unterrichtsreihen oder der technischen Ausstattung statt. Nachmittags bestimmt die »offene Werkstatt« das Geschehen, in der Attendorns neues digitales Epizentrum die Möglichkeit bietet, technische Fragen zu klären und die zahlreichen Gadgets, Werkzeuge und VR-Komponenten auszuprobieren. Abends wiederum widmen sich verschiedene Workshops wie „Wie bediene ich ein Smartphone?“ oder „Roboter programmieren für Kids“ der praktischen Wissensvermittlung für Jung und Alt. „Wir wollen den Menschen eine Mentalität nahebringen, die es erlaubt, der Digitalisierung offen gegenüberzustehen und mit ihr unseren Alltag zu erleichtern“, sagt Schwane. Münch fügt hinzu: „Technik beißt nicht und klaut einem auch nicht das Pausenbrot. Alte Gewohnheiten müssen jedoch manchmal über Bord geworfen werden, wenn man sich auf etwas Neues einlassen will. Da hilft es, wenn man jemanden findet, der einem auf diesem Weg an die Hand nimmt – dieser Jemand wollen wir sein.“

Mit Blick auf den digitalen Nachholbedarf in unserer Gesellschaft ist die Mission der InfoTastic Academy sicherlich von großer Wichtigkeit. Eine Mission, die in weiten Teilen Deutschlands noch immer zu stark vernachlässigt wird, sich jedoch in Attendorn nun zum regelrechten Leuchtturm-Projekt aufschwingt. Marcel Münch bringt das Wesentliche auf den Punkt:

„Wir streamen Serien, kaufen online und arbeiten im Homeoffice. Fordert man aber jemanden auf, ein Dokument digital zu unterzeichnen oder eine Überweisung online zu tätigen, stellt man damit viele Menschen vor eine Herausforderung. Unsere Gesellschaft steht vor einer großen Aufgabe, die nicht einfach zu bewältigen ist. Die Angebote hierfür müssen professionell sein, auf jeden einzelnen abgestimmt und dabei ohne größere Einstiegshürden möglich sein. Die Erkenntnis, dass etwas passieren muss, ist bei den meisten Menschen angekommen. Gestritten wird wohl eher über die Frage, wie und was passieren muss.“

Wie und was passieren muss, darüber ist man sich bei der Infotastic Academy einig. Dass die Umsetzung der technologisch-digitalen Begegnungsstätte jedoch kein Selbstläufer war, stellen die Beteiligten ebenso deutlich heraus: „So ein Projekt kostet auch viel Geld. Dafür benötigt man Sponsoren, wobei es nicht immer leicht ist, jemanden von einer Idee zu überzeugen. Wir können nur unendlich dankbar sein, dass wir in einer Region mit großartigen Firmen leben, die hier verwurzelt sind und uns ihr Vertrauen geschenkt haben.“