Nachhaltig und sozial, regional und fair - das steckt hinter dem Krämerei-Konzept


Im aktuellen BIGGEBLICK berichten wir über Melanie Krawitz und ihre Krämerei am Markt. An dieser Stelle nutzen wir die Gelegenheit, Ihnen das nachhaltige Kleinod im Herzen von Olpe noch genauer vorzustellen. Die Inhaberin nennt nicht nur die Beweggründe für ihr umweltbewusstes Engagement, sondern verrät außerdem, wie sie diese Verantwortung in Zukunft mobil machen will.

Melanie Krawitz ist die Ideengeberin und der kreative Kopf der Krämerei am Markt in Olpe. Die Inhaberin hat sich mit dem Laden gegenüber des belebten Olper Marktplatzes im Herzen der Kreisstadt im März 2020 einen Traum erfüllt. „Ich habe meinen gut bezahlten Job aufgegeben, um jetzt 16 Stunden am Tag zu arbeiten“, erzählt Melanie Krawitz lächelnd – und wirkt dabei absolut in ihrem Element. „Die Idee hatte ich schon lange im Kopf. Dann kam die Möglichkeit, dieses Ladenlokal zu mieten. Hätte ich da nicht zugegriffen, hätte ich das wohl nie umgesetzt.“

Melanie Krawitz ist Industriekauffrau und hat jahrelang als Marketing Assistant in verschiedenen Unternehmen gearbeitet, „witzigerweise in der großen Verpackungsindustrie.“ Nach der Geburt der drei Söhne steigt sie als Sekretärin einer Förderschule wieder ins Berufsleben ein, der soziale Hintergrund vieler Kinder bringt sie zum Nachdenken. Dazu kommt der unabdingbare Konsum einer fünfköpfigen Familie. „Das Schlüsselerlebnis hatte ich in unserem Badezimmer und den unzähligen Plastikflaschen mit Shampoo und Duschgel von uns als Eltern und drei Handball spielenden Jungs.“ 

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung 

All diese Gedanken fließen zunächst in das eigene Kaufverhalten ein. „Ich hab erstmal für die Familie festes Shampoo gekauft“, erzählt Melanie Krawitz. Letztlich sind sie aber auch das Fundament ihres Ladenkonzepts. Das Thema Nachhaltigkeit lebt hier in jedem liebevollen Detail: Das Geschirr mit dem Goldrand wird selbstverständlich benutzt, statt in Omas Vitrine zu verstauben. Der Polstersessel steht am Kaffeetisch statt auf dem Sperrmüll. Das Regal ist aus dem Borkenkäfer-Holz aus dem nahe gelegenen Wald. 

Ideen für die Zukunft

Und für Menschen, die nicht mal eben für einen Einkauf nach Olpe fahren können, vielleicht aus Zeit- oder Altersgründen, vielleicht auch weil kleine Kinder zuhause sind? Für die arbeitet die Krämerei schon an einem Lieferdienst – nachhaltig mit dem Cargo-eBike. Einkäufe vorbestellen und dann einfach an der Ladentür abholen kann man übrigens schon jetzt. Melanie Krawitz möchte irgendwann aber auch die Krämerei zu den Kundinnen und Kunden bringen – mit einem kleinen Laden auf vier Rädern, der andere Standorte in Olpe und die Dörfer der Umgebung ansteuert, in denen der nächste Lebensmittelhandel weit entfernt ist. 

Kochen und kochen lassen 

Nicht nur Lebensmittel und Haushaltswaren gibt es bei der Krämerei am Markt – man kann sich dort auch bekochen lassen. Das startet beim liebevollen Frühstück mit Kaffee, Ei und Brötchen oder einer üppigen Müsli-Bowl, geht über eine kleine feine Mittags-Karte mit frisch gekochten Gerichten und kreativer veganer Auswahl bis zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag. „Wir servieren dabei übrigens nicht riesige Mengen, die dann in den Müll wandern“, betont Melanie Krawitz. „Dafür fragen wir lieber immer, ob ein Nachschlag gewünscht wird.“ Bewusste Nutzung von Lebensmitteln ist eben auch nachhaltig. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann die Zutaten dann gleich in der Krämerei erwerben und das Lieblingsgericht daheim selbst kochen. 

Ein weiteres Standbein der Krämerei am Markt ist übrigens der Bereich „Essen-to-go“. Zwangsläufig – denn nur zwei Wochen nach Eröffnung im Frühjahr 2020 musste der Restaurant-Bereich im Laden bedingt durch die Corona-Maßnahmen schon wieder schließen. Jetzt kann man drin und draußen wieder sitzen und genießen, das Geschäft mit der Mahlzeit zum Mitnehmen boomt aber bis heute.